Betreiber von Solaranlagen sehnen sich möglichst lange und sonnenreiche Tage herbei, um eine maximale Energieausbeute vom eigenen Dach zu erzielen. Doch auch in der vermeintlich dunklen Jahreszeit sind Photovoltaik- und Solarthermie-Anlagen effektive Strom- und Wärmelieferanten. Analysen des Wärmetechnikunternehmens Stiebel Eltron haben ergeben, dass deutsche Solaranlagen immerhin bis zu einem Drittel ihres Jahresertrages in Herbst und Winter produzieren.
Ein Drittel Sonnenenergie in der dunklen Jahreszeit
Von April bis Oktober erwirtschaftet eine Photovoltaikanlage in der Regel zwei Drittel ihrer ganzjährigen Strommenge – das letzte Drittel, und damit ein durchaus erheblicher Teil, entfällt auf die dunkleren und kürzeren Tagen in den Herbst- und Wintermonaten. Dasselbe gilt für Solarthermie-Anlagen, die privaten Nutzern in der kalten Jahreszeit fast noch größere Dienste erweisen. Sie nutzen die Energie der Sonne, um statt Strom Wärme zu erzeugen. Einfache, kleine Geräte dienen zur Warmwasserbereitung in Küche und Bad, größere Kombianlagen unterstützen darüber hinaus auch die Heizung. Mittels einer Solarthermie-Anlage lassen sich selbst noch im Dezember und Januar rund zehn Prozent des Wärmebedarfs im eigenen Haushalt abdecken. Die Warmwasserbereitung kann eine solche Anlage im Winter sogar zu 20 bis 25 Prozent übernehmen. Im Sommer sowie während der Übergangszeiten können bei den heutigen Wirkungsgraden der Solarthermie bis zu 100 Prozent des Wassers durch klimafreundliche Sonnenenergie vom eigenen Dach erwärmt werden.
Damit Solaranlagen auch im Winter so viel Strom und Wärme wie möglich produzieren, ist die richtige Ausrichtung der Kollektoren und Module entscheidend, denn die Leistung hängt nicht zuletzt vom Neigungswinkel ab. Inbesondere für die Nutzung im Winter ist eine etwas steilere Montage von Vorteil, da die Sonne in dieser Jahreszeit tiefer steht. Dadurch ergibt sich auch der praktische Nebeneffekt, dass gefallener Schnee, der die Leistung unter Umständen beeinträchtigen könnte, automatisch abrutscht. Photovoltaik-Anlagen arbeiten in der Regel auch unter den rauheren Witterungsbedingungen in Herbst und Winter vollkommen wartungsfrei. Lediglich regelmäßige Sichtkontrollen im Hinblick auf eventuelle Hagel- oder Sturmschäden empfehlen sich. Bei Solarthermie-Anlagen raten Experten hingegen zu professionellen Wartungen im Abstand von fünf Jahren. Dabei werden unter anderem der Druck der Solarflüssigkeit sowie das ausreichende Vorhandensein von Frostschutzmittel geprüft. Für solch eine Wartung fallen Kosten zwischen 250 und 300 Euro an.
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