Man sollte meinen, dass der mobile Informationsfluss heutzutage kaum noch Grenzen kennt. Doch selbst die Smartphone-verliebten Bundesbürger nutzen für manche Dinge doch immer noch traditionellere Wege. Zum Beispiel bei der Kommunikation mit dem eigenen Energieversorger: Hier bleiben Telefon und E-Mail die wichtigsten Kanäle der Deutschen, eine mobile App vom Stromanbieter bevorzugen die wenigsten – hat die Kölner ServiceRating GmbH ermittelt.
Stromkunden bevorzugen Telefon und E-Mail
Die Download-Quote von Smartphone-Apps in Deutschland ist im Verlauf der letzten fünf Jahre von rund 90 Millionen auf inzwischen über 3,4 Milliarden geradezu explodiert. Gilt dieser Boom gleichermaßen für die mobilen Anwendungen von Energieversorgern? Die repräsentative Studie von ServiceRating, durchgeführt im Januar 2016 unter mehr als 2.000 Personen, bestätigt dies nicht. Den Umfragewerten zufolge, wünschen die Deutschen kaum Veränderungen im Hinblick auf die Kommunikation mit ihrem Versorger. Der beliebteste Kanal der Strom- und Gaskunden bleibt die E-Mail mit 36 Prozent, knapp gefolgt vom Telefon mit 34 Prozent. Ganz klassische Wege wie der persönliche Besuch im Kundencenter oder der Schriftwechsel per Post sind insgesamt rückläufig, werden jedoch noch immer von der Mehrheit der Kunden präferiert, wenn es um’s Eingemachte geht, sprich: den Vertragsschluss. Die Kundencenter bleiben also insbesondere aus vertrieblicher Sicht wichtig.
Und nun wird’s interessant: Laut ServiceRating-Studie zeigt die große Mehrheit von 71 Prozent der Deutschen keinerlei Interesse an einer mobilen App ihres Energieversorgers. Knapp die Hälfte der Befragten sieht schlichtweg keinen Sinn in einer speziellen Strom- oder Gas-App, ein Viertel äußert darüber hinaus Bedenken in Sachen Datenschutz. Die 18 Prozent, die sich die Nutzung einer solchen App grundsätzlich vorstellen können, wünschen sich, dass die Software Ansprüche wie Vertragsinformationen, Kostenüberblick, Zählerstand-Übermittlung sowie die Möglichkeit zur direkten Kontaktaufnahme erfüllt.
„Investiert ein Energieversorger in mobile Apps, muss er durch gezielte Kommunikation das Interesse der Kunden gewinnen und sie von dem Mehrwert überzeugen“, kommentiert Kai Riedel, Geschäftsführer der ServiceRating GmbH. Die Bedeutung klassischer Kommunikationskanäle wie Telefon und E-Mail werde seiner Ansicht nach aber noch lange überwiegen.
Bild © Pixelio, Lupo
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