Im August dieses Jahres hatten wir die Chance das Korpswerk II zu besichtigen. Ein interessantes Projekt, das kurz vor der Fertigstellung ist.
Mächtige Maschinen sind im Berg versteckt
Um die Maschinen in diesem sechs geschössigem „Bauwerk“ unterzubringen, musste ein riesiger Holraum im Berg geschaffen werden. Dazu wurde von oben nach unten eine Höhle gesprengt, um dann in den entsprechenden Geschossen die Technik montieren zu können:
- 1. Tiefgeschoss (TG) Turbinengeschoss
- 2. TG Druckluftkammergeschoss
- 3. TG Generatorgeschoss
- 4. TG Wandlergeschoss
- 5. TG Pumpengeschoss
- 6. TG Pumpenklappenraum / Pumpenzulauf
Ein Maschinensatz (drei sind vorhanden) besteht aus der sechsdüsigen Peltonturbine, dem Motorgenerator, dem Wandler und der Speicherpumpe. Die Teile können natürlich nicht in einem Stück angeliefert werden, sondern wurden vor Ort montiert. Um ein Vorstellung zu haben, hier einige Zahlen: Wandler (5,1 x 4,8 Meter) wiegt 95 Tonnen, eine Startorhälfte (4,8 x 6,4 Meter) 95 Tonnen sowie der Rotor (9 x 3,4 Meter) mit 135 Tonnen. Für die Montage stehen zwei 130-t-Kräne zur Verfügung. Auch wenn es sich hier um Schwermaschinenbau handelt, ging es oft nur um Millimeter – in einem Berg geht es halt eng zu. Die Bauteile wurden meist auf der Schiene angeliefert und für die letzten Kilometer auf Schwerlasttransporter verladen. Die Anlieferung erfolgt nachts, um den allgemeinen Straßenverkehr so wenig wie möglich zu behindern. Jeder Transport war ein kleines Abenteuer.
24-Stundenschichten für die Termintreue
Das Gesamtprojekt wurde in unterschiedliche Baulose eingeteilt. Gearbeitet wurde im Drei-Schichtbetrieb rund um die Uhr. Ein Baulos war beispielsweise der Bereich Druckstollen / Versalstollen. Riesige Höhlen müssen dazu in den Berg getrieben werden. In diesen Röhren wurden dann die Rohrleitungssegmente eingesetzt und miteinander verschweißt. Natürlich spielt auch der Korrosionsschutz eine besondere Rolle. Wo Wasser auf Stahl trifft entsteht Rost. Korrosion erzeugt Undichtigkeit – daher wurden nicht nur ständig alle Schweißnähte kontrolliert, sondern auch die Korrosionsschutzschicht. Zusammengefasst hieß dies: Strahlen – reinigen – prüfen – grundieren – Abnahme. Weitere Informationen im Teil 4.
Linktipps:
- Kopswerk II
- Weitere Informationen und Grafiken auf Wikipedia
- TU Graz Studie zum Thema Wasserkraft (PDF)
- Kopswerk Teil 1
- Kopswerk Teil 2
- Kopswerk Teil 4
Foto / Grafiken © Illwerk AG
[…] Abwärme und Kraft-Wärme-Kopplung (3) Kopswerk II – Bauphase […]