„Wir befinden uns im Jahre 2010 nach Christus. Ganz Deutschland ist von Kohle- und Atomkraft besetzt. Ganz Deutschland? Nein! Eine von unbeugsamen Pellwormern bevölkerte Insel…“ Ach ne, das ist eine andere Geschichte. Und trotzdem handelt auch unsere vom heroischen Widerstand eines kleinen Völkchens – und zwar im Namen von Klimaschutz und sauberer Energie.
Klima-Idyll in der Nordsee
Zugegeben: Auf einer malerischen Nordseeinsel hat mans leichter energieautark zu leben denn als großstädtische Landratte – Wind und Sonne machens möglich. Trotzdem ist das seit den frühen 80er Jahren sukzessive ausbaldowerte Energieversorgungsmodell der Pellwormer in dieser Form schon beeindruckend. Die Insellage mit viel Wind, einer überdurchschnittlich hohen Sonneneinstrahlung und landwirtschaftlicher Ausrichtung bietet Pellworm hervorragende Voraussetzungen für die Nutzung erneuerbarer Energien. Mit selbiger begann man bereits vor rund 30 Jahren und verfügt heute über einen ansehnlichen Pool aus Windkraft-, Photovoltaik- und Biogasanlagen. Die etwas mehr als 1.000 Einwohner versorgen sich nicht nur selbst auschließlich durch erneuerbaren Strom, sie produzieren sogar weit mehr als nötig und leiten die Überschüsse gen Festland. Dabei ergänzen sich die beiden Hauptenergieträger Wind und Sonne hervorragend: Herrscht Flaute, scheint häufig die Sonne, ist es regnerisch und bedeckt, weht oftmals eine steife Brise.
Das Konzept ist wohl deshalb so erfolgreich, weil es nicht politisch aufoktroyiert, sondern von den Pellwormern in Eigenregie entwickelt wurde. Heute halten viele Einwohner Anteile an den großen Photovoltaik- und Windparks und tragen durch Solarzellen auf dem eigenen Haus oder Hof zusätzlich zur Stromversorgung bei. Und genau das war von Anfang an die Idee: Jeder einzelne Pellwormer soll vom Ökomodell der Nordseeinsel profitieren. Sei es als direkte Einnahmequelle, durch die günstige Eigenversorgung oder auch durch die ebenfalls äußerst wichtige Tourismusbranche. Denn die boomt seit Pellworms Ökotrend ebenso wie die zukunftsweisende Energiewirtschaft.
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