Diese Meldung gehört vielleicht nicht direkt in die Kategorie „Technikträume von Übermorgen“, aber interessant ist sie allemal: Der Essener Energiekonzern RWE – genau wie Leidensgenosse E.ON inzwischen sehr bemüht noch auf den davonrasenden Energiewende-Zug aufzuspringen – hat sich Deutschlands erste sogenannte „Soofa“ vor die Firmenzentrale gestellt: eine Parkbank mit integriertem Solarmodul zum Laden mobiler Geräte.
RWE bringt die „Soofa“ von Boston nach Essen
Entwickelt wurde die Soofa im vergangenen Jahr von drei deutschen Unternehmerinnen – eine davon Ex-Trainee bei RWE – in der US-amerikanischen Stadt Boston. Das öffentliche Sitzmöbel ist mit einem 30-Watt-Solarpanel und zwei USB-Anschlüssen ausgerüstet, so dass Nutzer ihre Mobilgeräte anstecken und mit frischer Energie betanken können. Zusätzlich ist ein Stromspeicher verbaut, der das Laden von Smartphones und Tablets auch dann ermöglicht, wenn die Sonne gerade nicht scheint.
Deutschlands erste Soofa wurde am vergangenen Freitag von Reinhard Paß, Oberbürgermeister der Stadt Essen, und Dr. Arndt Neuhaus, Vorstandsvorsitzender der RWE Deutschland, eingeweiht. Es hat allerdings schon weit höhere Prominenz darauf Platz genommen: Als eine der Entwicklerinnen das Konzept 2014 im Weißen Haus vorstellen durfte, hat US-Präsident Barack Obama höchstpersönlich Probe gesessen.
Die Soofa dient RWE nicht allein als Prestigeprojekt, das Unternehmen möchte nach eigener Aussage damit digitale Innovationen im öffentlichen Raum von Großstädten testen. „Die Soofa verbindet die Themen Digitalisierung, erneuerbare Energien und Energiespeicherung auf neuartige Weise. Wir sind davon überzeugt, dass die drei Entwicklerinnen damit den Nerv der Zeit getroffen haben. Mit solchen Solarlösungen verändern wir das urbane Leben“, sagt RWE-Chef Neuhaus. Dass die Soofa ausgerechnet in Essen steht, ist im Übrigen kein Zufall: Die Ruhr-Metropole beheimatet nicht nur RWEs Hauptsitz, sie darf sich auch mit dem leicht prophetischen Titel „Grüne Hauptstadt Europas 2017“ schmücken.
Bild © Pixelio, Gischott
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