Das Wissenschaftsmagazin GEO hat in seiner aktuellen Ausgabe 08/2014 die US-amerikanischen Forscher Julie und Scott Brusaw vorgestellt, die ein revolutionäres Konzept für die Verkehrssicherheit und Energieversorgung der Zukunft entwickeln: Sie wollen die Straßen der Vereinigten Staaten mit Solarzellen pflastern.
Straßen aus Glas
In der Vorstellung der Brusaws sind die Straßen der Zukunft nicht aus Gold, sondern aus gehärtetem, rutschfestem Glas, das auch dem tonnenschweren Gewicht von Last- und Nutzfahrzeugen standhält. Darunter, so die Idee der Forscher, sollen Solarmodule angebracht werden, zudem Leuchtdioden und Heizelemente. Auf diese Weise würde die Solarstraße praktisch zur eierlegenden Wollmilchsau werden: Die Solarzellen würden das Sonnenlicht in große Mengen von Energie umwandeln und gleichzeitig die verbaute Technik antreiben. So könnte das integrierte Heizsystem beispielsweise im Winter Fahrbahnen enteisen, während die unter dem Glas liegenden LEDs je nach Bedarf Fahrbahnmarkierungen, Tempolimits oder Warnhinweise auf die Straße projizieren. Im Kern der Idee steht neben einer verbesserten Verkehrssicherheit aber auch das Thema Energieversorgung. Der Clou: Elektroautos könnten bereits während der Fahrt Energie aus der Straße tanken – durch das Prinzip der sogenannten elektromagnetischen Induktion.
Wie kostspielig die komplette Umrüstung der US-amerikanischen Verkehrslandschaft nach diesem ambitionierten Konzept wäre, wird nicht erwähnt. Dafür aber ein anderes Rechenbeispiel der Brusaws: Wären sämtliche Straßen und daran angeschlossene Flächen in den USA mit Solarzellen ausgestattet, so die Forscher, könnte das Land dreimal mehr Energie erzeugen als es verbraucht. Und damit wäre das finanzielle Fundament für das Projekt quasi schon gelegt. Der Umstand, dass die Brusaws in ihrer Forschungsarbeit mittlerweile vom US-Verkehrsministerium unterstützt werden, zeigt, dass die Idee der Solarstraße dort keineswegs als irrwitzige Tüftelei wahrgenommen wird. Bereits im Vorfeld hatten die Forscher für ihr Start-up mehr als zwei Millionen US-Dollar via Crowdfunding gesammelt.
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