Eine fast 200 Jahre alte Erfindung soll solarthermischen Kraftwerken zu einem bisher unerreichten Wirkungsgrad verhelfen: der Stirlingmotor. Im Südwesten der USA entstehen derzeit zwei Solarparks, in denen mithilfe ebensolcher Motoren Sonnenwärme besonders effizient und kostengünstig in Strom umgewandelt wird.
Effizienzrekord bei Sonnenenergie
Das US-Unternehmen Stirling Energy Systems will 64.000 Parabolschüsseln, sogenannte Sun-Catcher, innerhalb zweier Solarparks installieren: In der Mojavewüste sowie im Hinterland von San Diego sollen die Sun-Catcher-Systeme bei voller Leistung zusammengenommen rund 1600 Megawatt produzieren – das entspricht in etwa der Leistung von zwei herkömmlichen Kohlekraftwerken. Jede der zwölf Meter breiten Schüsseln ist mit einem eigenen Stirlingmotor ausgestattet, in dem ein Arbeitsgas abwechselnd erhitzt und gekühlt wird. So kann die Sonnenwärme zunächst in mechanische und schließlich in elektronisch nutzbare Energie umgewandelt werden. Im Unterschied zu Verbrennungsmotoren ist ein Stirling-Aggregat nicht auf bestimmte Brennstoffe angewiesen. Wird das Arbeitsgas durch konzentriertes Sonnenlicht erhitzt, produziert ein solcher Motor nicht einmal Abgase.
Die neu entwickelten Sun-Catcher wandeln 31 Prozent der einfallenden Sonnenenergie in Strom um. Und das ist Rekord. Zum Vergleich: Photovoltaik-Anlagen kommen auf einen Wirkungsgrad von maximal 20 Prozent, herkömmliche Solarthermie-Kraftwerke wandeln rund 15 Prozent der Sonnenenergie in Strom um. Die erhöhte Effizienz soll sich direkt im Preis niederschlagen: Die Kilowattstunde Strom kann nach bisherigen Erkenntnissen für 12 bis 15 US-Cent erzeugt werden – der Branchendurchschnitt liegt derzeit noch bei rund 20 Cent.
Foto © Pixelio, BirgitH
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