Steckdosenleisten sind äußerst praktisch, schnell und bequem zu installieren und helfen, sofern schaltbar, sogar beim Stromsparen. Deshalb werden sie beim Umgang mit Standby-Elektronik stets wärmstens empfohlen. Warm ist allerdings genau das Stichwort, denn laut einer aktuellen Studie der Stiftung Warentest können zahlreiche Modelle bei hoher Stromzufuhr stark erhitzen oder leiden an weiteren Sicherheitsmängeln.
Stiftung Warentest diagnostiziert Überhitzungsgefahr
In Ausgabe 07/2011 prüfte Stiftung Warentest insgesamt 19 Steckdosenleisten verschiedener Hersteller, davon vier mit Überspannungsschutz. Das ernüchternde Ergebnis: Ganze 11 der 19 Prüflinge fielen aufgrund ihrer mangelhaften elektrischen Sicherheit durch. Dabei spielt der Preis offensichtlich keine Rolle. Bei den einfachen, zwischen drei und sieben Euro liegenden Leisten wurden querbeet Sicherheitsmängel entlarvt, und auch unter den teureren Varianten mit Überspannungsschutz konnte lediglich die Hälfte überzeugen.
Hauptproblem der abgestraften Modelle ist die latente Überhitzungsgefahr. Die Steckdosenleisten sollten im Test eine Stunde lang einen Stromfluss von bis zu 20 Ampere schlucken. Dabei sprengten erschreckend viele Kandidaten die geltende Sicherheitsnorm, indem sie Temperaturen jenseits der 100-Grad-Marke entwickelten. Zwei Produkte gingen wegen nicht feuerfester Kunststoffteile sogar in Flammen auf. Unter den getesteten Modellen mit Überspannungsschutz versagten ausgerechnet die zwei teuersten. Trotz satter Anschaffungspreise zwischen 30 und 40 Euro überhitzten auch diese Leisten bzw. hielten aufgrund mangelhafter Bauteile keinen Kurzschluss aus. Immerhin, verlässliche Modelle gibt es auch. Unter den wenigen mit „gut“ bewerteten Steckdosenleisten befanden sich die Marken GAO und GO/ON (Hagebaumarkt), Flector Technik (Hellweg) und REV Ritter.
Natürlich kann auch der persönliche Umgang mit Mehrfachsteckern zur Sicherheit im Haushalt beitragen. Beispielsweise sollten niemals mehrere Leisten hintereinander geschaltet werden. Denn in diesem Fall zentriert sich der gesammelte Stromfluss an nur einer Wandsteckdose. Zudem ist es wichtig, die Belastungsgrenze von zumeist 3.500 Watt nicht zu überschreiten. Bei mehreren Stromfressern an einer Leiste kann dieser Grenzwert durchaus schnell überschritten werden. Bei beschädigten Kabeln, verbogenen Kontakten, locker sitzenden Steckern oder heißlaufendem Plastik hilft ohnehin nur noch eins: Ausmustern.
Foto © Pixelio, Hans-Peter Reichartz
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